Projekt Beschreibung

Neuraltherapie –

auch als Quaddeln bekannt: Akute und chronische Schmerzen wegspritzen.

Die Neuraltherapie kann bei akuten und chronischen Schmerzen zu einer raschen Linderung führen. Dabei wird ein Medikament – häufig das Lokalanästhetikum Procain oder Lidocain zur örtlichen Betäubung – gezielt in bestimmte Regionen der oberen Hautschichten injiziert.

Anwendung der Neuraltherapie

Beschwerden, die mit Neural- bzw. Quaddeltherapie erfolgreich behandelt werden können, sind unter anderem

  • Rücken- und Kopfschmerzen
  • Nervenschmerzen (Neuralgien)
  • Gelenkerkrankungen
  • Muskelverhärtungen, Verspannungen

Eine Behandlungsmethode für erfahrene Therapeuten

Die sehr effektive Behandlung kommt nicht für jeden Patienten infrage. Indikationen, die dagegensprechen, sind zum Beispiel Hautentzündungen, Blutgerinnungsstörungen oder Herzerkrankungen.

Der Arzt untersucht den Patienten im Vorfeld gründlich und befragt ihn zu seiner medizinischen Vorgeschichte. Dabei gilt es auch allergische Reaktionen auf Medikamente auszuschließen. Außerdem muss der Neuraltherapeut mit der Anatomie sehr gut vertraut sein, um die Spritze an die richtige Stelle zu setzen.

Segmenttherapie

Die Neuraltherapie geht davon aus, dass die inneren Organe über das Nervensystem mit bestimmten Segmenten der Haut verbunden sind. Der Therapeut ertastet die betroffenen Hautregionen und injiziert ein Betäubungsmittel, um über den Nerv das entsprechende Organ zu erreichen. Im Rahmen der Behandlung bilden sich häufig kleine Quaddeln auf der Haut, weshalb die Neuraltherapie auch als Quaddeltherapie bekannt ist.

Das Medikament wird direkt an den Triggerpunkt gespritzt: in die Unterhaut, manchmal auch in tiefere Regionen, zum Beispiel an Muskeln, Sehnen oder Knochen. Eine weitere Möglichkeit ist die Injektion in die so genannten Grenzstränge parallel zur Wirbelsäule, um über das vegetative Nervensystem größere Körperareale zu erreichen.

Häufig genügt eine Sitzung, um den Schmerzen ein Ende zu setzen. Bei chronischen Krankheiten können mehrere Sitzungen nötig sein.

Herkunft

Die Neural- bzw. Quaddeltherapie ist eine noch relativ junge Behandlungsmethode, die 1925 von dem Arzt Ferdinand Huneke entwickelt wurde.

Dr. med. Sibyll Kottmair, Expertin für Rehamedizin

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